Ego-State-Therapie: ein psychosomatischer Ansatz Teil 1-4


(ehem. EGO-State und heilsame Körperarbeit)

Referent: Dr. Woltemade Hartman

Die vier Workshops weisen ein Vorlesungs-Demonstrations-Übungs-Format auf, in dem die Teilnehmer praktische Techniken für ihre Arbeit mit traumatisierten Klienten erlernen.

Inhalte:
Teil 1: 
 Hypnose, Berührung und Embodiment bei Komplextrauma

Dieses Seminar ist ein Einführungsworkshop für PsychotherapeutInnen zur Kombination hypnotischer Techniken mit somatischen Ansätzen.

Ein Trauma verursacht ein inneres Chaos, wenn dieses Erleben über die Zeit hinweg eingefroren bleibt. Diese Abspaltung behindert das psychisches Wachstum und Entfaltung und führt dazu, dass KlientInnen von ihrem Selbst, von anderen, der Natur und ihrem geistigen Wesen getrennt sind.

Ericksonianische und hypnosystemische TherapeutInnen können als Schatzsucher betrachtet werden, da sie nach den unbewussten Diamanten, den Ressourcen in der Persönlichkeit, auch auf der Körperebene suchen. Ein kombinierter hypno-somatischer Ansatz ist ein wirksames Werkzeug, um traumatisierten KlientInnen zu helfen, das Beste in sich selbst zu finden, ihre Rohdiamanten zu entdecken, denn diese sind ihre Ressourcen, die Entschlossenheit, Überlebenswille, Resilienz, Hoffnung, Optimismus und Liebe in sich tragen. Diese Ressourcen zu erschließen wird ihnen ermöglichen wieder ganzheitlich aufzublühen.

In diesem Seminar werden hypno-somatische Techniken vermittelt, die bei noch verdeckten Traumata zur Verbesserung der erlebnisorientierten Aktivierung von Ressourcen genutzt werden können. Besonderes Augenmerk wird auf die ethische Nutzung der therapeutischen Berührung gelegt. Therapeutische Berührung regt Embodiment an, ermöglicht korrigierende Erfahrungen und stellt Gleichgewicht, Selbstregulierung, Ganzheit, Kohärenz und „Flow“ wieder her. Bei der Kombination von Berührung und Verkörperung in der Behandlung komplexer Traumata ist es wichtig, langsam mit dem physiologischen System zu arbeiten und dem Körper Stabilität zu verleihen, bevor die korrigierende Erfahrung durchgeführt, neu verhandelt wird. Den TherapeutInnen wird in diesem Seminar Tracing vermittelt, die körperlichen Empfindungen zu „verfolgen“. Ebenso vermittelt Dr. Hartman das Wissen um den Körper im Gravitationsraum, sowie Techniken zur Öffnung des haptischen Systems um die Selbstregulierung zu erleichtern. Ziel ist es, dass die TeilnehmerInnen sowohl Trance als auch Berührung als wirkungsvolle therapeutische Werkzeuge in ihrer Arbeit einsetzen können.

Das haptische System ist ein vom amerikanischen Evolutionspsychologen James Gibson entwickeltes Konzept, das interaktiv Informationen aus der inneren und äußeren Umgebung koordiniert, ein System von Geben und Empfangen.

EST: ein psychosomatischer Ansatz Teil 1
22.09. – 23.09.2024 (2Tage)
jeweils 09.30-17.00 Uhr
Referent: Dr. Woltemade Hartman
Ort: Wiesbaden
400 €
Anmeldung 2024

Teil2:
Hypnose, Berührung und Verkörperung (Embodyment) bei komplexem Trauma

Dieser Workshop ist der zweite in einer Reihe von vier Workshops, die Psychotherapeuten aufzeigen sollen, wie eng Trauma mit der Physiologie der Bedrohung verbunden ist. Der Schwerpunkt dieses Workshops wird daher auf den folgenden Themen liegen:

  1. Erlernen der wichtigen Rolle der Kopplungsdynamik bei Traumareaktionen und wie man effektiv damit umgehen kann. Zum Beispiel, wie man mit Personen umgeht, die von Traumaerfahrungen „überflutet“ wurden und wie man sie von Dissoziations-, Freeze- und Immobilitätsreaktionen entkoppeln kann
  2. Überlebens- und Verteidigungsreaktionen und insbesondere der Bedrohungsreaktionszyklus von Kampf, Flucht und Erstarren in Verbindung mit Traumareaktionen. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie diese Reaktionen physiologisch wiederhergestellt werden können und wie es möglich ist, die Freeze-Reaktionen zu vervollständigen und zu integrieren.
  3. Traumatisierte Klienten haben oft Schwierigkeiten, sich auf bestimmte traumatische Erfahrungen einzustellen. Das Ergebnis ist, dass sie sich manchmal in einem totalen Kollaps befinden. In diesem Workshop wird es darum gehen, wie man Klienten behutsam durch die Erfahrungen von Erstarrung und Kollaps begleitet, um sie schließlich aus der Unbeweglichkeit und dem Freeze zu befreien und ihre Resilienz als Ganzes wiederherzustellen.
  4. Oft sind die Grenzen der Klienten als Folge eines Traumas verletzt. Es werden Wege zur Wiederherstellung der Grenzen gefunden, um für die Betroffenen eine optimale Flexibilität und Integration zu ermöglichen. Dabei ist es wichtig, die Wahrnehmungskanäle zu verstehen, wie z.B. visuelle, kinästhetische, taktile, emotionale Reaktionen aber auch Verhaltensreaktionen und wie diese mit Traumaerfahrungen zusammenhängen. Das SIBAM-Modell von Peter Levine wird erläutert und wie die Kopplungsdynamik genutzt werden kann, um traumatische Erfahrungen zu reintegrieren.
  5. Der Schwerpunkt dieses Workshops wird daher auf der Traumaauflösung liegen.

EST: ein psychosomatischer Ansatz Teil 2
19.11. – 20.11.2024 (2Tage)
jeweils 09.30-17.00 Uhr
Referent: Dr. Woltemade Hartman
Ort: Wiesbaden
400 €
Anmeldung 2024

Teil  3:
Hypnose, Berührung und Embodiment bei komplexen Traumata

Dieser Workshop ist der dritte von vier aufeinanderfolgenden Workshops.  Der Workshop zeigt Psychotherapeuten Wege auf, wie eine innere korrigierende Erfahrung auf körperlicher Ebene gefunden werden kann, um Integration, Kohärenz, Resilienz und Flow in ihren Klienten zu fördern. Der Schwerpunkt dieses Workshops liegt daher auf folgenden Themen:

  1. Wie geht man mit Klienten um, die verschiedene Arten von Traumata erlebt haben? (wie z.B. intrauterinen Stress, Geburtstrauma, Stürze, Kopfverletzungen, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Horror, ritueller Missbrauch, Krieg, Erdbeben und verschiedene Formen von emotionalen Traumata wie Verlassenheit, Verlust und Vernachlässigung etc.)
  2. Berührung, Kohärenz, Eindämmung und „Flow“ spielen bei der Stabilisierung, Integration und dem posttraumatischen Wachstum eine wichtige Rolle. Hier werden Möglichkeiten der Berührung ausführlich gezeigt und ein spezifisches Modell für den Umgang mit Berührung wird vorgestellt. Die Teilnehmer haben dieMöglichkeit, miteinander zu üben
  3. Nicht zuletzt wird die Rolle, die sekundäre Traumata im täglichen Leben von Psychotherapeuten spielen, angesprochen und wie die Selbstregulation und Selbstversorgung verbessert werden kann.

Teil 3 wird in 2025 angeboten!

Teil 4:
Eye Movement Integration (EMI): ein neuer Ansatz zur Traumaauflösung

Der Workshop ist der letzte in der Reihe von 4 Workshops, in denen Therapeuten lernen, Hypnose mit therapeutischer Berührung und Körperarbeit zu kombinieren.

Man sagt, dass die Augen das Fenster zur Seele sind. Die Augenarbeit kann ein wirksamer Zugang zu tiefer liegenden Ebenen der Dissoziation und Dysregulation in der Physiologie traumatisierter Patienten sein.

Es ist allgemein bekannt, dass Augen eine sehr wichtige Rolle während des traumatischen Erlebens spielen und direkt verbunden sind sowohl mit den Emotionen als auch mit der Physiologie. Die Kombination von Techniken wie die der langsamen Augenbewegungen aus dem EMI (Eye Movement Integration) und SE (Somatic Experiencing) kann eine sehr effektive Möglichkeit sein, die lähmenden Nachwirkungen eines Traumas aufzulösen. Auf diese Weise können sowohl der Körper als auch der Geist gezielt angesprochen werden, um das zu tun, was zu tun ist, nämlich die Heilung des Selbst. Eye Movement Reintegration (EMR) ist eine schnelle, kurze und effektive Technik, die sowohl in einer akuten Stresssituation als auch bei PTBS angewendet werden kann.

In diesem Seminar erlernen die Teilnehmer eine schnelle und effektive Intervention sowohl in Bezug auf das Trauma als auch auf die Dissoziation. Im Workshop werden verschiedene Augenbewegungen eingesetzt, um traumatische Erfahrungen zu untersuchen, diese zu re-integrieren und effektiv aufzulösen. Ein wichtiges Ziel ist es, durch therapeutische Unterstützung dem Patienten den Zugang zu den eigenen Ressourcen wiederfinden zu lassen, die Kohärenz zu verstärken und ihn in den „Flow“ zu bringen.

Die Teilnehmer des Workshops brauchen keine Erfahrungen oder Vorkenntnisse in der Therapie mittels Augenbewegungen, um an dem Workshop teilnehmen zu können. Eine detaillierte Anleitung wird gegeben.

 Teil 4 wird in 2025 angeboten!

Die Workshops finden in deutscher Sprache statt.

Fortbildungspunkte werden beantragt!